Rock Tech Lithium: Stromversorgung für E-Autos wird kein Engpass

Rock Tech Lithium: Stromversorgung für E-Autos wird kein Engpass

Dirk Harbecke, Chairman von Rock Tech Lithium, erläutert Hintergründe zum Lithiummarkt
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Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

bei Elektroautos werden insbesondere bislang zwei Punkte kritisch gesehen: Die vielfach noch zu geringe Reichweite und die möglicherweise nicht ausreichende Versorgung mit Strom beziehungsweise Ladepunkten.

Der angeblich zu geringe Radius dürfte sich schon bald aus den kritischen Diskussionen verabschieden. Denn es kommen immer mehr E-Auto-Modelle auf den Markt, die mit einer Ladung 400 bis 500 Kilometer weit kommen. Das entspricht in etwa 250 bis 300 Meilen und ist für den normalen Bedarf völlig ausreichend.

Auch bei der Stromversorgung scheint die Kritik überzogen wie das angesehene Wirtschaftsmagazin Wirtschaftswoche am Beispiel Deutschlands vorrechnet: Hier gibt es in etwa 45 Millionen Pkw. Diese fahren pro Jahr im Durchschnitt 13.800 Kilometer. Das summiert sich auf 621 Milliarden Kilometer oder rund 390 Milliarden Meilen. Elektroautos verbrauchen im Mittel 17,3 Kilowattstunden (kWh) Strom auf 100 Kilometer (gut 60 Meilen). Unter dem Strich bedeutet das: Wenn alle Autos in Deutschland ausschließlich elektrisch antrieben wären, würde der jährliche Strombedarf um 105 Terrawatt (TWh) steigen. Das hört sich nach mehr an als es ist. Denn es entspricht gerade einmal 15 Prozent der jährlichen deutschen Stromproduktion.

Außerdem wird die Hälfte des zusätzlichen Strombedarfs schon heute produziert. Deutschland exportierte im vergangenen Jahr mehr als 50 TWh Strom ins Ausland. Außerdem ist zu bedenken, dass ja nicht alle Autobesitzer von heute auf morgen von Fahrzeugen mit Verbrennungs- auf solche mit Elektromotor umstellen. Schließlich ließen sich enorme Mengen an Strom in anderen Bereichen einsparen. Zum Beispiel durch die Umstellung von Straßenbeleuchtungen auf LEDs. Und damit sind wir beim nächsten Kritik-Punkt, hinter dem oft ein dickes Fragezeichen steht: den zu wenigen Ladepunkten.

Hier werden zurzeit jede Menge neue und zum Teil extrem innovative Konzepte entwickelt oder sogar schon eingeführt. Das Berliner Start-up Ubricity hat eine Technologie entwickelt, mit der sich Straßenlaternen zu Ladepunkten aufrüsten lassen. Die Kosten sind mit rund 1.000 Euro pro Laterne überschaubar. In einem ersten Schritt wurde jetzt Ubricity beauftragt, 1.000 öffentlichen Ladepunkte einzurichten. Dazu kommen noch 600 weitere bei Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien.

Neue Ideen nach Dieselskandal
Auch der VW-Konzern ist bei den Themen Elektromobilität und Ladestationen ausgesprochen umtriebig. Im kommenden Jahr kommt ein Kompaktwagen für unter 30.000 Euro (34.000 US-Dollar) auf den Markt. Dafür, dass es den E-Autos des größten deutschen Volumenherstellers nicht an Ladepunkten fehlt, wird VW durch verschiedene Maßnahmen sorgen. So will der Konzern gewissermaßen Powerbanks für E-Autos aufstellen. Die mobilen Ladestationen sollen unabhängig vom Stromnetz dort postiert werden, wo sie gerade benötigt werden: Auf öffentlichen Parkplätzen, auf Betriebsgeländen oder bei Großveranstaltungen. Eine Ladestation soll immerhin für 15 E-Autos reichen. Sinkt der Energiegehalt auf weniger als 20 Prozent wird die mobile Ladestation gegen eine vollgeladene ausgetauscht, so der Plan. Getankt wird Wind- oder Solarenergie, womit ein weiterer Kritikpunkt ausgeräumt wird. Und zwar der, dass in Deutschland E-Autos im Durchschnitt mit circa 40 Prozent Kohle-Strom geladen werden. Ein erstes Pilotprojekt will VW in den kommenden Wochen an seinem Stammsitz in Wolfsburg starten

Ausgerechnet VW unterstützt eine weitere clevere Idee. Das Start-up LoyalGo will Ladesäulen entwickeln, die gleichzeitig als digitale Litfaßsäule fungieren und sich für Werbung vermieten lassen. Damit soll das Problem gelöst werden, dass Ladesäulen kein Geld verdienen, wenn keine Autos zum Tanken kommen. Das Start-up arbeitet derzeit in einem Inkubator von VW.

Statt sich auf die vermeintlichen Schwachpunkte der Elektromobilität zu konzentrieren, sollten Unternehmen und Anleger besser an deren Lösung arbeiten. Denn damit wird sich künftig gutes Geld verdienen lassen.

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